Bei einem Triathlon oder Laufrennen mit der Drohne unterwegs zu sein, ist für mich immer ein Balanceakt zwischen Kreativität, Technik und Sicherheit. Diese Events bieten unglaubliche Bildmöglichkeiten — Startlinien voller Energie, enge Wendepunkte, die Dynamik der Athleten, die Weite von Schwimm-, Rad- oder Laufstrecken — aber sie bringen auch viele Einschränkungen und Risiken mit sich. In diesem Artikel teile ich meinen persönlichen Ablauf und meine Checklisten, damit du gut vorbereitet bist und unterwegs ruhig und fokussiert arbeiten kannst.
Vor dem Event: Recherche und Genehmigungen
Bevor ich auch nur an die Ausrüstung denke, starte ich mit Recherche. Wo findet das Rennen statt? Gibt es temporäre Flugverbotszonen (NOTAMs), steht das Event in einem Naturschutzgebiet, oder wird es in der Nähe eines Flughafens abgehalten? Ich kontaktiere immer frühzeitig die Veranstalter, die örtliche Gemeinde oder den Betreiber des Veranstaltungsorts, um Genehmigungen einzuholen oder Abläufe abzustimmen.
Wichtige Punkte:
Kommunikation & Team
Bei Rennen arbeite ich selten allein. Ein Spotter ist für mich Pflicht — jemand am Boden, der den Luftraum beobachtet, Teilnehmer und Zuschauer im Blick hat und auf Hindernisse hinweist. Wir nutzen Walkie-Talkies oder Smartphones mit klaren Kanal- und Begriffskonventionen (z. B. „Startbereit“, „Landezone frei“, „Abbruch“).
Wenn möglich, spreche ich vorab mit Rennleitung und Sicherheitskräften, damit alle wissen, wo Start-/Landebereiche sind und wie wir bei Zwischenfällen reagieren.
Ausrüstung und Packliste
Ich habe eine Standard-Checkliste, die ich vor jedem Event durchgehe. Hier ein kompaktes Inventar, das ich ins Gepäck lege:
| Kategorie | Ausrüstung |
|---|---|
| Drohne | Hauptdrohne (z. B. DJI Mavic 3 / Air 3 / DJI Inspire für professionelle Einsätze), Ersatzdrohne |
| Strom | Mehrere Akkus (pro Flugtag 4–8 je nach Länge), Powerbank, Ladegerät, KFZ-Ladeadapter |
| Optik & Filter | ND-Filter-Set (ND4–ND32), UV/CPL falls nötig |
| Speicher | Schnelle SD-/CFexpress-Karten, Backup-Festplatte oder Laptop |
| Sicherheit | Erste-Hilfe-Set, Absperrband, Warnwesten, Fallschirm/Tracking bei großen Kopter-Systemen |
| Sonstiges | Tablet/Smartphone mit Flight-App, Ersatzpropeller, Werkzeug-Set, Reinigungstuch |
Ich achte darauf, alle Akkus vollständig geladen und markiert zu haben. Beim Packen sortiere ich die Akkus nach Ladezyklen und notiere im Feld, wie viel Flugzeit noch verfügbar ist — das vermeidet Überraschungen.
Vor dem Flug: Firmware, Kalibrierung, Checklisten
Ein Pflichtritual ist das Firmware- und System-Check am Vorabend: Firmware der Drohne, Fernsteuerung und Apps updaten, Kamera- und Gimbal-Einstellungen prüfen. Am Morgen des Events mache ich eine Preflight-Checkliste:
Kameraeinstellungen für Rennen
Bei bewegten Motiven setze ich auf saubere, filmische Looks, die sich gut in der Nachbearbeitung anpassen lassen. Meine bevorzugten Einstellungen:
ND-Filter sind mein bester Freund bei sonnigen Rennen: Sie erlauben die gewünschte Belichtungszeit ohne zu hohe ISO.
Flugplanung und Bildstrategien
Ich plane vorab Schlüsselpositionen: Start / Wasserübergang / Wechselzonen / Zielgerade und markante Wendepunkte. Beim Triathlon ist der Wechsel Zonen-Bereich besonders interessant, bei Laufevents oft die Engstellen und Zielankünfte.
Sicherheit, Crowd-Management und Ethik
Teilnehmer und Zuschauer haben Vorrang. Ich halte immer Mindestabstände ein (lokale Regel beachten). Niemals direkt über dichtem Gedränge fliegen — selbst wenn die Drohne das könnte. Wenn ein Athlet stürzt oder medizinische Hilfe nötig ist, wird sofort gelandet und der Flug abgebrochen.
Nach dem Flug: Datenmanagement & Backup
Sobald ich landen kann, sichere ich sofort die Aufnahmen. Ich kopiere Karteninhalte auf eine externe SSD und behalte die Karten als Backup, bis die Daten mehrfach gesichert sind. In der Nachbearbeitung beginne ich mit einem kleinen Tagging-Workflow: Favoriten markieren, schlechte Clips löschen, Zeitcodes notieren.
Persönliche Tipps aus der Praxis
Ein paar Lektionen, die ich in Jahren vor und bei Rennen gelernt habe:
Wenn du magst, kann ich dir auch eine druckbare Preflight-Checkliste im PDF-Format zusammenstellen oder meine Lightroom-Presets für Rennaufnahmen teilen — schreib mir einfach, welche Drohne und welches Setup du verwendest.