Wie transportiere und schütze ich drohnenakkus, kameras und gimbal auf längeren fotoreisen sicher

Wie transportiere und schütze ich drohnenakkus, kameras und gimbal auf längeren fotoreisen sicher

Auf längeren Fotoreisen ist eines meiner grössten Anliegen, dass Akkus, Kameras und Gimbal sicher, zugänglich und transportfähig bleiben — ohne Überraschungen unterwegs. Aus jahrelanger Erfahrung habe ich Routinen entwickelt, die Technik schützen und gleichzeitig praktikabel sind. In diesem Beitrag teile ich meine praktische Checkliste, Verpackungsstrategien und Sicherheits-Tipps, die mir auf Reisen — ob Flug, Zug oder Auto — sehr geholfen haben.

Vor dem Packen: Vorbereitung der Akkus

Der richtige Zustand der Akkus ist das A und O. Bei Drohnen- und Kamerabatterien handelt es sich meist um Lithium-Ionen-Akkus, die bei unsachgemässer Handhabung Risiken bergen. Ich befolge folgende Regeln:

  • Lagern bei 30–50 % Ladezustand: Vor Flügen und bei längeren Transporten lade ich Drohnen- und Kameraakkus nicht voll auf. 30–50 % ist sicherer für Lagerung und von vielen Herstellern empfohlen.
  • Terminal-Schutz: Klebe freie Kontakte bei Ersatzakkus mit isolierendem Tape ab oder nutze die originalen Schutzkappen.
  • Temperatur beachten: Akkus mögen keine Extreme. Ich lasse sie nicht in einem heissen Auto liegen und trage im Winter eine isolierende Tasche.
  • Schäden prüfen: Vor jeder Reise kontrolliere ich auf Dellen, Ausbeulungen oder ungewöhnliche Erwärmung — beschädigte Akkus werden niemals transportiert.

Transport im Flugzeug: Regeln und Empfehlungen

Als Fotograf, der oft fliegt, sind mir Airline- und IATA-Regeln vertraut — und ich handle lieber konservativ:

  • Immer im Handgepäck: Lithium-Ionen-Akkus müssen in der Regel im Handgepäck mitgeführt werden. Im Aufgabegepäck sind sie meistens verboten.
  • Kapazitätsbegrenzung beachten: Akkus über 100 Wh brauchen Genehmigung; über 160 Wh sind meist nicht zulässig. Typische DJI-Drohnenakkus (z. B. DJI Air/ Mavic) liegen oft unter 100 Wh, aber prüfe das Etikett.
  • Anzahl der Ersatzakkus: Viele Airlines begrenzen die Anzahl der Ersatzbatterien (z. B. max. 2 oder 3 pro Person). Schau frühzeitig in die Bestimmungen deiner Airline (bei Swiss oder EasyJet variieren Regeln).
  • Feuerfeste Batteriebeutel: Ich verwende geprüfte LiPo-Safe-Beutel für den Flug. Sie schützen andere Gegenstände, falls ein Akku Probleme macht.

Gehäuse und Schutz: Welche Cases ich benutze

Ich investiere lieber in gutes Schutzmaterial als später in Ersatz. Mein Standard-Setup:

  • Hartschalenkoffer (z. B. Pelican, Nanuk): Für die Hauptausrüstung bei Flugreisen. Diese Koffer sind staub- und wasserdicht, mit Schaumstoffeinlagen individuell zuschneidbar.
  • Faltbare Insert- oder Rucksacksysteme (z. B. Think Tank, Peak Design): Für Tagesausflüge oder wenn ich schnellen Zugriff auf Kamera und Gimbal brauche. Die Inserts schützen empfindliche Teile im normalen Reisegepäck.
  • Weiche Schutztaschen und Wraps: Für zusätzliche Stoßdämpfung um den Gimbal oder eine spiegellose Kamera verwende ich Padded Wraps oder Kamerasleeves.

Gimbal, Kamera und Objektive: Wie ich sie vorbereite

Mechanische Geräte brauchen besonderen Schutz gegen Stösse und Feuchtigkeit:

  • Gimbal sichern: Gimbal immer mechanisch sperren und Motoren schützen. Viele Hersteller (z. B. DJI, Zhiyun) liefern Locking-Mechanismen oder Schrauben — diese verwende ich konsequent.
  • Objektive entnehmen / mit Deckeln schützen: Kamera in den Bodywrap, Objektive separat mit Deckeln, in Sleeve oder Organiser. Große Teleobjektive kommen in einen separaten Compartments des Hartschalenkoffers.
  • Sensor und Optiken gegen Feuchtigkeit: Silica-Gel-Päckchen in den Cases reduzieren Feuchtigkeit — besonders wichtig bei Reisen in feuchte Klimazonen.
  • Gimbal auf Transportschäden prüfen: Nach jeder Ankunft kurz kalibrieren und Funktion prüfen, bevor ich ein Shooting annehme.

Organisation auf längeren Reisen: Akkus, Ladegeräte und Kabel

Ordnung spart Zeit und Nerven. So packe ich:

  • Getrennte Taschen für Akkus: Jede Batterie hat ihren Platz im Case oder LiPo-Beutel, beschriftet mit Ladestand und Modell. So weiss ich sofort, welcher Akku als nächstes fällig ist.
  • Zentraler Ladeplatz: Ich richte im Hotelzimmer einen Ladeplatz mit Mehrfachsteckdosen, Überspannungsschutz und Kabelmanagement ein. Ein USB-C Power Delivery-Ladegerät (z. B. Anker 65W) und ein Multi-Batterie-Lader (z. B. ISDT oder HOTA) sind meine Standardausrüstung.
  • Powerbank-Strategie: Für Kameras und Zubehör habe ich Powerbanks mit hoher Kapazität und USB-C PD — beim Flug achte ich auf die Wh-Angaben, da einige Powerbanks Beschränkungen unterliegen.

Praktische Packliste (meine Standard-Checkliste)

GerätWas ich mitnehme
DrohneHauptgerät, 2–3 Akkus (30–50 % geladen), Ladegerät, Propellerschutz, Ersatzpropeller
KameraBody, 2–3 Akkus, Objektive je nach Auftrag, Reinigungstuch, Blasebalg
GimbalGimbal, Locks/Schrauben, Ladekabel, Ersatzteile (kleine Inbusschlüssel)
Schutz & TransportHartschale (Pelican), Kamerainside, LiPo-Beutel, Silica-Gel
LadenMulti-Lader, Powerbank PD, Anschlusskabel, Steckdosenadapter

Sicherheit unterwegs: Brandschutz und Verhalten bei Problemen

Ein vorausschauendes Verhalten kann Schlimmeres verhindern:

  • Feuerfeste Beutel/Boxen: Ich lagere Ersatzakkus für den Flug in LiPo-Safe-Beuteln und habe unterwegs eine kleine feuerfeste Box im Auto, wenn ich viel mit Akkus arbeite.
  • Bei Rauch, Hitze oder Ausgasen: Akku sofort isolieren, an einen sicheren, nicht brennbaren Ort bringen und Fernhalten von Personen. Niemals beschädigte Akkus ins Hausmüll werfen.
  • Transportdokumente: Bei professionellen Produktionen habe ich Materiallisten und Akkuspezifikationen dabei — das hilft bei Kontrollen am Flughafen.

Tipps aus der Praxis: Dinge, die ich gewünscht hätte zu wissen

Ein paar praktische Hinweise, die meine Reisen leichter machen:

  • Always check airline rules early: Unterschiede zwischen Airlines können dich sonst beim Check-in überraschen.
  • Keep batteries warm in winter: Frost reduziert Leistung — ich trage Ersatzakkus am Körper, bevor ich sie einsetze.
  • Mark your equipment: Kleine, dezente Markierungen erleichtern die Identifikation im Gepäckraum oder bei vielen ähnlichen Koffern.
  • Redundanz planen: Zwei Ladegeräte und mehrere Kabel retten oft einen Job, wenn ein Teil ausfällt.

Wenn du magst, kann ich dir auf Anfrage eine angepasste Packliste für dein nächstes Projekt erstellen — je nachdem, ob du eine Bergexkursion, eine Sportveranstaltung oder eine Flugreise planst. Teile mir einfach deine Geräte mit, und ich schicke dir meine konkrete Empfehlung.


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