Als ich das erste Mal mit einer Drohne über die Schweizer Alpen flog, wusste ich: die richtige Ausrüstung macht den Unterschied zwischen einem schönen Bild und einer Geschichte, die man fühlen kann. In diesem Artikel vergleiche ich zwei DJI-Modelle, die häufig in meinen Taschen landen oder zumindest im Gespräch sind: die Mavic Air 2 und die Mini 3. Beide haben ihre Vorzüge — aber welche lohnt sich wirklich für Luftaufnahmen in den Bergen der Schweiz? Ich schildere hier meine persönlichen Erfahrungen, Praxis-Tipps und technische Überlegungen, damit du für deine Einsätze in hochalpinem Gelände eine fundierte Entscheidung treffen kannst.
Warum die Wahl der Drohne in den Bergen wichtig ist
In den Bergen ändern sich Licht, Wind und Raum konstant. Steile Hänge, thermische Aufwinde, rasche Wetterumschwünge und grosse Höhenunterschiede verlangen eine Drohne, die stabil, zuverlässig und möglichst flexibel ist. Außerdem spielen Faktoren wie Sensorqualität für weite Landschaften, Akkulaufzeit für lange An- und Rückflüge sowie Portabilität eine große Rolle — besonders wenn ich mehrere Stunden zu einem Spot wander.
Meine wichtigsten Kriterien für Bergaufnahmen
Technische Gegenüberstellung: Mavic Air 2 vs Mini 3
| Mavic Air 2 | Mini 3 | |
|---|---|---|
| Sensor | 1/2"-CMOS (48 MP Fotos), 1/2"1 bei Raw möglich | 1/1.3"-CMOS (Foto bis 48 MP in manchen Versionen) |
| Video | 4K 60fps | 4K 30fps (je nach Firmware) |
| Flugzeit | ~34 Minuten (real ~25–28 in Kälte/Wind) | ~38 Minuten (real ~28–32 in moderater Kälte) |
| Gewicht | 570 g | <200 g |
| Windresistenz | Sehr gut | Gut, aber anfälliger bei starken Böen |
| Preis (Einordnung) | Mittleres Segment | Einsteiger bis Mittelklasse |
| Transport | Komfortabel faltbar, aber schwerer | Extrem kompakt und leicht |
Was mir an der Mavic Air 2 gefällt (Praxis)
Die Mavic Air 2 ist für mich die Allrounderin in den Bergen. Sie kombiniert solide Bildqualität mit einer robusten Flugperformance. Auf Graten oder bei böigem Föhnwind habe ich mit der Air 2 deutlich weniger Probleme — sie hält Positionen besser, ermöglicht ruhigere Panorama- und Timelapse-Aufnahmen und der größere Dynamikumfang hilft, Wolken und schattige Täler gleichzeitig zu retten.
Beim Filmen von Sportveranstaltungen in alpinem Gelände (Trailrunning, Paragliding) schätze ich die 4K60-Option: saubere Zeitlupen, scharfe Bewegungsverläufe. Zudem ist die Steuerung präzise genug, um enge Fluchten entlang von Gratkanten zu fliegen, wenn ich mich traue.
Was mir an der Mini 3 gefällt (Praxis)
Die Mini 3 ist leicht — und das ist kein kleines Detail, wenn ich mehrere Stunden zu einem Spot trage. Unter 200 g zu bleiben, ist auch in rechtlicher Hinsicht vorteilhaft in vielen Ländern und reduziert Bürokratie. Für spontane Aufnahmen von Gipfelaussichten, Seen und kleinen Sport-Events ist die Bildqualität beeindrucken gut, vor allem bei Tageslicht.
Ich greife zur Mini 3, wenn ich minimalistisch unterwegs bin oder mehrere kurze Flüge plane. Die etwas längere nominale Flugzeit ist ein Plus — in der Praxis gewinnt sie vor allem bei ruhigen Wetterbedingungen.
Nachteile und Grenzen im alpinen Einsatz
Konkrete Einsatzbeispiele aus meinen Einsätzen
Letzten Winter war ich auf einer Fotoexkursion am Engadin-See. Der Wind war moderat, die Sicht klar. Mit der Mini 3 konnte ich unauffällig über dem See schweben und intime Aufnahmen der Langläufer aufnehmen — die Kompaktheit erlaubte schnelle Starts von kleinen Beobachtungspunkten. Beim gleichen Wetter wäre die Air 2 technisch überlegen gewesen, jedoch war das Mehrgewicht an diesem Tag ein echter Nachteil.
Im Sommer fotografierte ich ein Trailrunning-Rennen entlang schroffer Grate. Dort entschied ich mich für die Mavic Air 2: die besseren Windreserven und die höhere Kontrolle ermöglichten mir dynamische Verfolgungsaufnahmen und stabile Panoramaüberblendungen. Die zusätzliche Bildqualität half enorm bei der Nachbearbeitung — dort kommen die feinen Details von Felsformationen und Schatten nuancierter zur Geltung.
Meine Empfehlungen: Wann welche Drohne?
Praktische Tipps für beide Modelle in den Bergen
Wenn du magst, kann ich dir beim nächsten Mal anhand eines Fotos oder eines Einsatzplans konkret sagen, welche Drohne ich für dein Projekt mitnehmen würde — und welche Einstellungen (Log/Profil, ND-Wahl, Flughöhe) sich meiner Erfahrung nach am besten eignen.